Inspirationstage im Weserbergland: Mehr als nur Musik – Ein persönlicher Moment

Ein Bericht von Suska [Susanne-Katharina] Trump

Wenn man an ein Harmonikaseminar denkt, kommen einem vielleicht Noten, Technik und Übungsstunden in den Sinn. Doch meine “Inspirationstage – Deine Musik, Dein Moment”, die ich kürzlich im malerischen Weserbergland veranstalten durfte, waren so viel mehr. Sie waren eine Reise – eine Reise, die für die Teilnehmer und mich nicht erst mit dem offiziellen Seminarbeginn startete, sondern bereits drei Wochen zuvor, am 2. Mai 2025, mit dem ersten von drei inspirierenden Online-Workshops.

In meiner Rolle als Seminarleiterin traf ich mich mit den sechs Teilnehmern – Anne, Alexandra, Fred, Josef, Gerhard und Reinhard – virtuell, um uns kennenzulernen und auf eine ganz besondere Art der Vorbereitung einzulassen. Denn das Herzstück dieses Seminars war für mich die tiefe Auseinandersetzung mit sich selbst, mit den eigenen Gedankenmustern und Gefühlen, die oft wie unsichtbare Fesseln das freie Musizieren behindern. Vielen war Meditation bisher nur ein Begriff, verbunden mit Bildern von weltabgewandten Gurus. Mir war es wichtig zu zeigen, wie wir Meditation als kraftvolles Werkzeug im Alltag nutzen können, um genau diese inneren “Harmonikaprobleme” an der Wurzel zu packen und zu verwandeln. Durch gezielte Hausaufgaben, die eine ehrliche Selbstreflexion erforderten, bereitete ich den Boden für eine intensive und effektive Entwicklungszeit während der eigentlichen Seminartage.

Ankommen im Fachwerk-Idyll – Mehr als ein Seminarort
Der eigentliche Startschuss fiel dann am Donnerstagabend im Kötterhof in Reileifzen. Ich hatte diesen Ort bewusst gewählt – kein anonymes Hotel, sondern dieser liebevoll restaurierte Fachwerkhof von 1755, der mit seinem Charme und seiner hervorragenden Energie sofort eine Atmosphäre von Geborgenheit und Gemeinschaft schuf. Mein Grundgedanke dahinter war: Zusammenhalt spüren, als Gruppe zusammenwachsen, Verantwortung füreinander und für den gemeinsamen Raum übernehmen. Es war schön zu sehen, wie alltägliche Aufgaben wie z. Bsp. das Frühstück herrichten, Grill vorbereiten, Grillen, Abwaschen oder das Saubermachen des Grills selbstverständlich von allen gemeinsam erledigt wurden – ein kleiner, aber feiner Beitrag zum Wir-Gefühl. Ein fröhlicher Grillabend mit ersten musikalischen Einlagen in dieser entspannten Umgebung war der perfekte Auftakt, den wir alle sehr genossen.
Tiefgang von Anfang an – Der Eisberg unter der Oberfläche

Pünktlich am Freitagmorgen ging es direkt in die Tiefe. Ich forderte die Gruppe auf: “Stellt euch euer Harmonikaspiel und eure musikalische Entwicklung wie einen Eisberg vor”. Ein starkes Bild, denn wie der größte Teil eines Eisbergs oft verborgen unter der Wasseroberfläche liegt, so sind auch viele unserer unbewussten Wahrnehmungen und Blockaden tief in uns vergraben. Nachdem wir diese inneren Vorgänge beleuchtet hatten, folgte die erste geführte Meditation – ein Moment der Stille, des Hineinhorchens und der anschließenden, oft sehr berührenden Reflexion.

Der Nachmittag war geprägt von intensivem Einzelunterricht, in dem ich individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse jedes Einzelnen einging, gefolgt von der ersten Ensembleprobe. Die Noten hierfür, freundlicherweise von der Firma Michlbauer zur Verfügung gestellt, hatten die Teilnehmer bereits im Vorfeld von mir erhalten, um sich vorbereiten zu können. Der Tag klang bei einem gemeinsamen Abendessen in der urigen Hofschänke aus – erfüllt von Gesprächen, Lachen und natürlich weiterer Musik.

Ein “zufälliger” Impuls und die Magie der Offenen Bühne
Der Samstagmorgen begann wieder mit einer Meditation, doch zuvor erlebten wir einen besonderen Moment: Teilnehmer Klaus, dessen Teilnahme sich kurzfristig durch Absagen anderer ergeben hatte, teilte seine persönlichen Erfahrungen und sein Wissen über verschiedene Meditationsformen. Ein wunderbarer Impuls, der zeigte, wie viele Wege zum selben Ziel führen können und wie bereichernd der Austausch untereinander ist.

Der Höhepunkt des Tages und vielleicht des ganzen Seminars stand am Abend bevor: unser gemeinsamer Auftritt auf der “Offenen Bühne” in der Kulturmühle Buchhagen, unweit der Münchhausenstadt Bodenwerder. Eine echte Bühne, professionell ausgestattet, vor einem musikbegeisterten und erfahrenen Publikum, unter dem sich auch viele Profimusiker befanden. Angesichts dieser aufregenden Herausforderung trafen wir als Gruppe am Vormittag gemeinsam eine mutige Entscheidung: Das ursprünglich geplante Ensembleprogramm wurde geändert. Drei Ensemble-Einheiten fühlten sich für uns zu kurz an, um völlig neue Stücke bühnenreif zu bekommen. Stattdessen suchten die Teilnehmer Stücke aus, die jedem schon länger vertraut waren, aber wir spickten sie mit kleinen, feinen Herausforderungen.

Mit einer gesunden Portion Aufregung im Gepäck machten wir uns als Gruppe früh auf den Weg, um die Atmosphäre vor Ort aufzusaugen und uns mental einzustimmen. Als zweite Gruppe des Abends betraten wir die Bühne. Und was dann geschah, war für mich pure Magie. Ja, es gab hier und da einen kleinen Fehler, ein Übergang klapperte vielleicht ein wenig – doch genau das war Teil dessen, was wir in den “Inspirationstagen” gelernt und gelebt hatten. Glaubenssätze wie “Fehler sind menschlich und Teil des Musizierens. Ich erlaube mir, genau so zu spielen, wie ich jetzt bin, und trotzdem Freude zu haben” oder “Fehler sind Lernchancen” hatten wir nicht nur besprochen, sondern in den Meditationen verankert. Jeder gab sein Bestes, und als Gruppe waren sie in diesem Moment einfach unschlagbar. Das Publikum spürte diese Authentizität, diese Freude, diese überwundene Angst. Es gab Juchitzer, rhythmisches Klatschen, und eine Band konnte bei der fröhlichen “Löffeleinlage” nicht anders als im Takt mitzuklatschen. Es war berührend, es war echt – ein voller Erfolg für jeden Einzelnen und für unsere gesamte Gruppe!

Ein besonderes Geschenk für nachhaltige Inspiration
Die ausgelassene Abendmeditation holten wir am Sonntagmorgen in aller Ruhe nach, gefolgt von einer langen, intensiven Reflexionsrunde und weiteren Unterrichtseinheiten. Doch mit dem offiziellen Abschluss des Seminars durch die Urkundenübergabe gegen 14.00 Uhr war die Reise für meine Teilnehmer noch nicht ganz zu Ende. Als besonderes Geschenk und zur nachhaltigen Unterstützung auf ihrem weiteren Weg erhalten die Teilnehmer im Nachgang ein von mir persönlich erstelltes Mind Movie.

Was ist ein Mind Movie? Man kann es sich vorstellen wie einen kurzen Film, der Bilder, Musik und stärkende Sätze vereint. Ich erstelle ein gemeinsames Mind Movie für die ganze Gruppe, das aber für jeden personalisiert wird, indem beispielsweise der eigene Name erscheint. Es wird eine Sammlung der positiven Glaubenssätze aller Teilnehmer enthalten – eine kraftvolle Erinnerung an die gemeinsamen Erkenntnisse und individuellen Ziele. Ich bin überzeugt, dass diese Sammlung für jeden Einzelnen wertvolle Impulse bietet, auch wenn vielleicht der eine Satz mehr mit dem einen und ein anderer mehr mit dem anderen Teilnehmer resoniert. Dieses Mind Movie dient dazu, die positiven Erfahrungen und Erkenntnisse des Seminars immer wieder lebendig werden zu lassen und die neuen, stärkenden Gedankenmuster im Alltag zu verankern. Es ist ein kraftvolles Werkzeug, um sich immer wieder mit der eigenen Vision zu verbinden und die Motivation hochzuhalten, wenn man es sich regelmäßig ansieht und die positiven Gefühle dabei bewusst wahrnimmt. Ein wahrhaft inspirierendes “Mitbringsel”, das ich den Teilnehmern mit großer Freude im Nachgang zukommen lasse!

Ausklang im Kirschblütental – Ein Moment, der bleibt
Meine “Inspirationstage – Deine Musik, Dein Moment” waren weit mehr als ein technisches Training. Sie waren ein tiefes Eintauchen in das eigene Sein, eine Entdeckungsreise zu den eigenen Kraftquellen und eine liebevolle Konfrontation mit den eigenen Grenzen – um sie dann mutig zu erweitern. Im charmanten Kötterhof, im Herzen des Weserberglandes, ist an diesen Tagen etwas ganz Besonderes gewachsen: nicht nur musikalische Fähigkeiten, sondern vor allem Selbstvertrauen, Gemeinschaft und die unbändige Freude am eigenen, authentischen Ausdruck. Ein Moment, der in den Herzen der Teilnehmer – unterstützt durch ihr persönliches Mind Movie – sicher noch lange nachklingen wird, und der auch mich als Seminarleiterin tief erfüllt und dankbar zurücklässt.

Mit musikalischen und inspirierenden Grüßen aus dem Weserbergland,
Eure Suska Trump